Nächste Lesung 8. November 2023

"Das Blut tropft - der Wein fließt" unter diesem Motto finden die Rheingauer Krimiabende in Weingütern statt.

Ihr könnt mich live und in Farbe am 8.November 2023 um 19:30 Uhr im Weingut Crass in Eltville erleben.

Näheres unter : https://www.rheingau.de/veranstaltungen/details/27299

 

Adresse Weingut Crass:

Taunusstraße

65346 Eltville-Erbach


Über mich.


 

Meine große Leidenschaft nach dem Schreiben ist das Kochen.

Gekocht habe ich schon immer. Als kleines Kind in der Puppenstube gab es Minatur-Klöße und, wie sicher auch bei vielen anderen Kindern, Buchstabensuppe aus Brühwürfel. Wenn die Mutter gebacken hat, wollte ich das auch. Sie ließ mich gewähren und ich matschte irgendwas zusammen - der Kuchen war der Hammer! Sensationell! Als Kind denkt man jedoch nicht ans Aufschreiben von Rezepten.  Das gleiche als Jugendliche: Ich schuf die Weihnachts-Cookies schlechthin: fluffig-weich, tolles Aroma - zum Reinknien! Nur aufgeschrieben habe ich es nie. War mir nicht klar, dass man sowas wirklich vergessen kann. Deshalb:

 

#Tipp 1 Wenn ihr experimentiert und es kommt was wirklich leckeres dabei raus: Aufschreiben!

 

Ich koche immer nach Gefühl, so, wie ich es zuhause gelernt habe. Erst später, während meiner Praktika und der Ausbildung zur Oecotrophologin habe ich gelernt, dass man immer alles genau abwiegen und abmessen muss, Ernährungslehre, Nährwerte berechnen, Grundumsatz berechnen, verschiedene Diät-Formen und noch vieles mehr.

Trotzdem hat mir was gefehlt. 

Ich fing nochmal ganz von vorne an und machte eine Ausbildung zur Werbekauffrau. 

 

#Tipp 2 Wenn ihr etwas wirklich wollt, auch wenn es eine umfassende Veränderung bedeutet und euch alle abraten: Just do it!

 

 

Ich hatte großes Glück: Nach dem Start in einer Agentur für Verkaufsförderung (hieß wirklich so! Heute: Direct Marketing)  ging ich in einen großen Industriebetrieb. Der Abteilungsleiter (übrigens ein ausgewiesener Kunstexperte, der Ausstellungen mit internationalen Künstlern organisierte. Ich erinnere an viele interessante Begegnungen) ließ mich ein straffes Programm durchlaufen: Praktika beim Fotografen, in einer Setzerei, in Druckereien (Offset, Tiefdruck, Flexodruck) in der Retusche, elektronische Bildbearbeitung, Video-Produktion, Messsebau. Mein mir zugeteilter Ausbilder war Dozent an der Fachhochschule für Gestaltung. Er schärfte meinen Blick für Corporate Design, für Architektur, für Gestaltung. Dafür bin ich noch heute dankbar. Danach war ich viele Jahre als Kundenberaterin in Werbeagenturen tätig - und das ganz ohne den traditionellen Streit zwischen Art und Beratung, ganz einfach, weil ich Verständnis für gute Gestaltung und verrückte Ideen habe.

 In dieser Zeit habe ich mit Art-Director:innen und Texter:innen spannende Ideen entwickelt und Kampagnen realisiert. Es war eine großartige und aufregende Zeit, die ich nicht missen möchte. 

Kund:innen waren u.a. die Messe Frankfurt ( Heimtextil ),  für die Lufthansa haben wir die Einführung-Kampagne für die "miles & more" gemacht, abele-Optik, STA-Travel, Philips (Image) und nur einige zu nennen.

 

Das Schreiben hat mich seitdem immer begleitet, klar, in den Agenturen ging es darum, Konzepte zu schreiben. Dann wurde ich Mutter und fing an, redaktionelle Beiträge für das Monatsheft des Kindergartens, den meine Kinder besuchten, zu schreiben - dort veröffentlichte ich auch Kochrezepte speziell für Kinder. Und schließlich fing ich an, für Mitarbeiter- und Kundenzeitschriften als freie Autorin redaktionelle Beiträge zu verfassen. Auch hier waren gute Lebensmittel oft im Mittelpunkt. 

 

Dann kam die Idee zum Krimi, es dauerte ein bisschen, bis ich endlich die nötige Zeit und Ruhe zum Schreiben gefunden hatte. Nachdem ich gelesen habe, wie viele Mansuskripte den Verlagen Tag für Tag zugehen habe ich den Roman "Tante Frieda" selbst veröffentlicht. Ich glaube, man konnte bei dem großen A noch keine Bücher hochladen (zumindest hatte ich keine Ahnung davon) und ein BoD war mir zu unprofessionell.

 

#Tipp 4 

Wenn ihr euer Buch selbst verlegt, sucht eine Lektorin und lasst das Buch anschließend Korrektur lesen!

 

 Zunächst mal gilt für alle Selfpublisher: Sucht euch eine gute freiberufliche Lektorin oder einen Lektor und lasst das Buch anschließend noch professionell Korrektur lesen. Es gibt auch Lektor:innen, die das Korrektorat mit anbieten.

Und ja, das ist teuer und kostet viel Geld, aber ohne geht es einfach nicht. Nichts ist schlimmer, als das Buch eines Selfpublishers, welches mit Rechtschreibfehler nur so um sich schmeisst. Da vergeht allen die Lust am Lesen. 

 

#Tipp 5 

Lasst das Cover professionell gestalten!

 

 Das Cover ist die Tür zum Buch. Nun komme ich aus der Werbung und habe viel über gute Gestaltung gelernt. Die vielen selbstgemachten Titel, bei denen nichts stimmt, das Bild nicht zum Text, die Schrift verzogen (am Schlimmsten sind für mich die beliebten Wellen) die Typo passt übrhaupt nicht zum Inhalt oder eindeutig nachgemachte Motive wie zum Beispiel die beliebten Alpenkrimi-Cover. Das geht gar nicht! Ja, man sagt leichthin "do not judge by cover" . Bedenkt jedoch immer: Das Cover ist die Eintrittstür zu eurem Buch. Deshalb sucht euch eine gute Grafik-Designerin. Und ja, auch das kostet verdammt viel Geld. Aber es lohnt sich, denn das Cover signalisiert damit noch so viel mehr! Meine Cover sind übrigens von der Art-Dirctorin Alice Gebhardt gestaltet. (Instagram: alice_final.psd ).

Auf das Cover muss der Preis und die ISBN-Nummer. Die bekommt ihr bei www.isbn-shop.de 

Damit könnt ihr das Buch in der Liste der VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher) eintragen lassen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Buchhändler:innen euer Buch auch finden. 

 

Für mein erstes Buch habe ich das perfekte holzfreie Papier gesucht, an der Schrift herumgetüfftelt und eine Druckerei gesucht, die umweltschonend arbeitet. Ganz vorsichtig habe ich erstmal 500 Exemplare drucken lassen - und die waren innerhalb von drei Wochen ausverkauft. Puuh, da kam ich ins Schwitzen, schnell nachdrucken lassen, bedeutet auch  mehr zahlen - und ich hatte sehr knapp kalkuiert. Nach dem fünften Nachdruck von immer größeren Auflagen  wurde die Tante Frieda von den Ullstein-Verlagen in Berlin entdeckt.  

Zu meiner großen Freude wollte der Verlag gleich einen zweiten Krimi mit mir machen. "Kein Mord ohne Tante Frieda" erschien 2014. Der dritte Hohe-Tanne-Krimi "Frieda unter Verdacht" 2016.

Der vierte  Krimi "Die Herberge im Wald" spielt zu großen Teilen im Hochtaunus, erschien Ende 2019 und diesen Band habe ich wieder selbst verlegt. 

 

 Da ich absolut kochsüchtig bin, kocht und backt meine Protagonistin Tante Frieda genauso gerne wie ich. Und weil die Tante Frieda zu einer Generation gehört, die den Krieg noch miterlebt hat, unter vielen Entbehrungen litt und viel improvisieren musste, ist klar, dass sie nie Lebensmittel verkommen lässt, es Fleisch nur einmal in der Woche gibt und Frieda sorgfältig und sparsam mit allen Lebensmittel umgeht. Eigentlich ist Tante Frieda die Begründerin der "Planatary Health Diet" - das war früher bei unseren Großeltern einfach selbstverständlich, es gab nicht immer alles im gesamten Jahr. Man lebte nach dem Jahreslauf mit den Gemüsen, die eben zur Zeit wuchsen. Bananen waren was Besonderes und die Ananas eine fast unbezahlbare Spezialität.

 

   Ihr findet in jedem Roman Rezepte, alte Schätze, die ich teilweise etwas modernisiert habe und natürlich sind auch neue, bewährte dabei. (Obwohl ich für mein Tofu-Rezept ziemlich kritisiert wurde, weil es nicht zur Tante Frieda passen würde. Äh... doch! Auch die alte Tante zeigt sich aufgeschlossen.)

Übrigens: Die Rezepte habe ich noch mindestens zwei Mal gekocht, bevor sie ins Buch gekommen sind. Alles genau abgewogen und aufgeschrieben, so dass sie auch gelingsicher sind und kein Rezept mehr vergessen wird.

 

Danke fürs Lesen! Eure Heidi 

  

 

Auf Instagram bin ich unter @seasons_for_reasons_ zu finden.